Hier plaudere ich ein bisschen aus der Schule des Bogenschützen und Pfeilemachers. Außerdem gibt es ein paar Fotos meiner Ausrüstung zu sehen.

Das wichtigste für einen guten Schuss ist das Zusammenspiel von Bogen, Pfeil und Schütze. Beim traditionellen Bogenschuss läuft der Pfeil über die Hand. Es gibt keinen einzigen Fixpunkt (außer dem Nockpunkt, aber selbst den kann man weglassen). Der Schütze muss seinen Bogen, genauso gut wie den Pfeil kennen, um sein Ziel wirklich zu treffen. Es wird nicht visiert, man schießt intuitiv. Dann kommen noch gute Physiogonomie und Konzentration dazu. Eine Kleinigkeit also... ;-)

Eine Liste der mir bekannten Parcours mit einer kleinen Rezension dazu findet ihr hier.

Hier mal mein Bogen:

Mein Bogen ist leicht asymmetrisch. Die untere Schwinge ist etwas kürzer, was ein Schießen vom Pferd ermöglicht.

 

 

Während die Schwingen eher breit sind, ist der Griff schmal und liegt wunderbar in der Hand.

 

 

Der Griff ist mit wunderschönen Gravuren verziert.

 

 

Die Schwingen tragen ebenso wunderschöne Verzierungen in Form von Punzierungen.

 

 

 

 

 

Die Halterung der Sehne wirkt zwar etwas filigran...

 

 

... durch die elegante Führung trägt sie das ihre zum guten Schuss bei.

 

 

Mein Nockpunkt ist einfach ein Lederknoten.

 

 

 

 

 

Seit kurzem fertige ich auch meine Pfeile mit geschnittenen Nocken und Wicklungen selber, die Fotos dazu folgen hier:

Die Nocke habe ich mit einer kleinen Tischkreissäge in Richtung der Maserung geschnitten und dann mit einer kleinen Flachfeile verbreitert. Das vordere Ende ist mit einer Rundfeile ausgeformt.

 

 

Die Wicklungen an der Nocke sind besonders wichtig um das Holz beim Schuss zu stützen. Mein erster Versuch (ohne Wicklung) spaltete den Pfeil beim Schuß...

 

 

Die Wicklung über die Federn weiterzuführen ist einfach nur ein optischer Effekt...

 

 

An der Spitze der Federn ist die Wicklung am wichtigsten um die linke Hand vor Verletzungen zu schützen. Da der Pfeil über die Beuge zwischen Daumen und Zeigefinger läuft müssen die Stufen und Ecken, die an der Spitze der Federn entstehen gedämpft werden. Die Wicklung macht das elegant.

Um die Wicklung vor der Reibung beim Schuss ein wenig zu scützen, ist sie mit Superkleber überzogen...

 

 

Ich beschrifte meine Pfeile um sie voneinander unterscheiden zu können. Auch diese handverlesenen Pfeile sind nicht alle gleich und der Eine wird besser gehen als der Andere. Daher die Beschriftung. 'Minril' bedeutet 'die Erste' von 'Min' = 'Eins'

 

 

An der Spitze ist die Wicklung nur ein Versuch gewesen, den ich wieder verworfen habe. Die Wicklung störte am Ziel und hielt der Wucht der Treffer nicht stand. Die Beschriftung der Pfeile mit dem eigenen Namen ist auf manchen Parcours verpflichtend.

Am linken Ende des Bildes sieht man noch den Schraubaufsatz, der sowohl Parcoursspitzen als auch Jagdspitzen aufnimmt.